6) Rückwärts in der Zeit heilen? – Das Konzept von karma und ein Versuch mit A-U-M®

Dieser Artikel greift die Frage auf, die in unserer Zeit der Großen Transformation viele Menschen beschäftigt: können wir uns eigentlich von „karma“ (Schicksal genannt und im Unterschied zu Bestimmung eine für unvermeidbar und unveränderbar gehaltene Größe) befreien? Können wir es ändern? – Die Heilungsarbeit, die als Konsequenz aus den Implikationen dieses Textes entstand, ist Bestandteil der Arbeit von A-U-M®-Level 3. [1]Artikel aus 2009 mit Ergänzungen aus 2021

Das Konzept von karma

Wenn wir karma „löschen” oder damit arbeiten wollen, müssen wir uns kurz über die Idee von karma unterhalten. Karma bezeichnet herkömmlich ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat. Diese muss nicht unbedingt im aktuellen Leben wirksam werden, sondern kann sich möglicherweise erst in einem der nächsten Leben manifestieren. In den östlichen Religionen ist die Lehre des karma eng mit dem Konzept von saṃsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten, verbunden – und damit mit dem Ursache-Wirkungs-Prinzip auf geistiger Ebene, das auch über mehrere Lebensspannen hinweg gültig ist. Im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus bezeichnet der Begriff karma die Folge jeder Tat, die Wirkungen von Handlungen und Gedanken in jeder Hinsicht, insbesondere die Rückwirkungen auf den Akteur selbst. Nicht nur „schlechtes“ karma erzeugt den Kreislauf der Wiedergeburten, sondern gleichermaßen das „gute“. Letztes Ziel ist es darum, überhaupt kein karma mehr zu erzeugen. [2]frei zitiert nach www.wikipedia.org

Karma entsteht demnach durch eine Gesetzmäßigkeit und nicht infolge einer Beurteilung durch einen Weltenrichter oder Gott, es geht daher nicht um „Göttliche Gnade“ oder „Strafe“.

Die meisten Menschen möchten sich zwar gern von ihrem negativen karma befreien, möchten das positive aber gleichermaßen behalten. So wurde aus dem östlichen, logischen Konzept von karma mit der Zeit ein Überbau, der die bewusstseinsorientierten spirituellen Wege mit den hierarchischen des Christentums verband und Schuld und Sünde dem Prinzip beiordnete, so dass es mittlerweile nicht mehr von Logik, sondern von Angst getragen ist. Das ist übrigens auch eine Perversion des astrologischen Prinzips der Essenz „Saturn“: klare Logik und eine philosophische Strahlkraft des Geistes werden in Angst und Gottes-„Furcht” verwandelt.

Karma ist an Zeit gebunden: Ohne die Zeit kann eine Ursache keine Wirkung zeitigen. Und das ist auch unser Schlüssel für das Verständnis hier: die Zeit.

Was ist das eigentlich? Ist Zeit denn eine objektive Größe?

Ein Versuch mit der Zeit

Ich wollte schon immer einen Versuch machen, in dem sich zeigen konnte, ob die Richtung von Zeit irgendeine Bewandtnis hat, mit anderen Worten, ob es einen Unterschied macht, ob wir vorwärts oder rückwärts in der Zeit heilen. Viele Formen der Heilung, mit denen ich seit Jahren arbeite, so auch die Integrativen Rückführungen in SOMA® oder die Arbeit mit der Zeitachse in A-U-M®, legen nahe, dass wir durchaus in der Lage sind, eine negative Vergangenheit zu verändern, indem wir die Ursachen unserer jetzigen Symptome in der Vergangenheit des Geistigen aufsuchen und sie dann „löschen“. Das hat unmittelbare Auswirkung auf die Symptome und die Befindlichkeit im Jetzt, wie wir immer wieder erfahren – und es geht so einfach!

Aber ist es auch möglich, Heilung direkt in die Vergangenheit zu schicken? Nachdem ich die Bücher „Das Nullpunktfeld” von Lynne MacTaggert und „Seelenrückholung” von Alberto Villoldo gelesen hatte, wollte ich es genau wissen. MacTaggert beschreibt einen Versuch, in dem Probanden eine Zählmaschine im Nachhinein beeinflussen konnten, ein verändertes Ergebnis zu produzieren, obwohl das Ergebnis bereits aufgezeichnet worden war.

Noch besser ist der Versuch, den Villoldo beschreibt. Er bezieht sich auf eine Studie des „British Journal of Medicine“ zum Thema „Rückwirkende Gebete”: „Forscher überließen es dem Computer, die zehn Jahre alten Krankenblätter von 5000 Patienten mit Blutvergiftung willkürlich in zwei Gruppen aufzuteilen. Für die eine Gruppe wurde gebetet, für die andere nicht. Anschließend gingen die Forscher die Akten durch und stellten fest, dass die Patienten, für die gebetet worden war, kürzere Krankenhausaufenthalte und weniger Fieber gehabt hatten, obwohl die Gebete erst zehn Jahre nach ihrer Entlassung gesprochen worden waren.

„Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer wenn auch hartnäckigen Illusion.”

Albert Einstein

Im Februar 2009 machte ich folgenden Versuch mit insgesamt 43 Personen: Ich bat diese Personen darum, sich am Abend des 2., 8. oder 15. Februar zu einer bestimmten Zeit für 30 Minuten hinzulegen, um eine Heilungssendung zu empfangen. Den Bericht über diese Heilungssitzung sollten sie mir am 23. Februar schicken – auf gar keinen Fall früher. An den genannten Abenden geschah von meiner subjektiven Seite her gar nichts. Doch am Vormittag des 17. Februar schickte ich all diesen 43 Personen eine bestimmte Form der Heilung und datierte diese zurück auf den 2., 8. oder 15. Februar auf die vereinbarte Uhrzeit. Ich erhielt dann wie versprochen von allen 43 Personen am 23. Februar die Berichte.

Es war sehr verblüffend, was dabei herauskam. Es gab keinen einzigen Bericht, in dem eine Rückmeldung über „gar keine Erfahrungen” kam. Viele Personen hatten sich vor dem Versuch körperliche Symptome notiert – die meisten davon waren nach dem Versuch besser, in vielen Fällen hielt das aber nicht dauerhaft an, doch es schien auch nicht mehr so wichtig zu sein, weil der Sinn begriffen wurde oder man sich auf wichtigere Themen des Lebens konzentrierte. Für einige Personen wurde es nach der Fernübertragung wichtig, sich um die Hintergründe der körperlichen Symptome zu kümmern. In diesen Fällen gab es letzten Endes dauerhafte Heilung.

Viele Personen hatten sich emotionale oder Charaktersymptome notiert. Diese waren durchweg nach dem Versuch besser oder verschwunden.

Ein witziger Nebeneffekt der Sitzung war, dass ich von ungefähr der Hälfte der Personen geschrieben bekam, dass ihre Sitzung um genau 18.33 Uhr beendet gewesen sei (der „offizielle Endpunkt“ war 18.30 Uhr).

Nun aber zum Wesentlichen: Immer wieder stehen in den Berichten Hinweise auf eine vollständige Auflösung der Körperwahrnehmung, ein Einssein mit dem Puls der Erde, eine unglaubliche Präsenz bis in alle Zellen hinein, eine klare Wachheit, ein helles Gewahrsein, ein Aufgehobensein in Licht, ein Gefühl, als würde in diesem Licht und in dieser Präsenz etwas gelöscht, als fiele etwas sehr Schweres und Belastendes in den kosmischen Ozean, in dem die Probanden trieben. Dabei waren sie selbst nur als Planet, als Komet, als Lichtstrahl, als Präsenz anwesend – und/oder sie waren Beobachter aller Prozesse, die während der Sitzung auftauchten. Die Zeit war vollständig ausgeblendet. Auch meine Person erschien sehr häufig in diesem Licht – als Gesicht, als Abbild meines Krafttieres, als Berührung meiner Hände und so weiter.

Die Auswirkungen der Heilungssitzung schienen sich nicht so sehr auf direkte körperliche Symptome zu beziehen, auch das Emotionale war nicht Hauptgegenstand der Heilung. Vielmehr ging es um eine tiefe spirituelle Erfahrung von Einssein, Vertrauen, Geborgensein und der Gewissheit, dass all unsere Anliegen Gehör finden, dass sie jenseits eines Prinzips von Ursache-Wirkung nur Bilder sind, die kommen und gehen, wie in einem Fluss ewiger Weltbewegung ohne Vorher und Danach, und dass ihre „Löschung“ eine Erfahrung war, die die Sicht auf die Welt und das Leben sowie auf „Symptome“ ganz grundlegend geändert hat. Insgesamt verursachte diese Erfahrung eine tiefe Nähe zu dem, was ich unter wirklicher Heilung verstehe. [3]Siehe meinen Artikel aus März 2009

Ein Versuch mit der Einheit

Über die Zeitrichtung hinaus wollte ich außerdem testen, ob es gelingt, viele Menschen gemeinsam in eine einzige Heilungssitzung einzubeziehen. Bisher hatte ich in (Fern-)Heilungssitzungen immer nur individuell gearbeitet und das tue ich auch weiterhin, wenn es sich um individuelle Termine handelt, wo ich mich direkt auf die jeweilige Person beziehen und speziell ihr gegenüber eine besondere Wahrnehmung aufrecht erhalten möchte. In diesem Fall ging es demgegenüber einfach darum zu erkennen, ob die Qualität oder Quantität der Heilfrequenz darunter leidet, wenn sie viele Personen trifft. Da der Versuch in drei Gruppen aufgeteilt war, konnte ich ganz gut Vergleiche ziehen.

Es war tatsächlich zwischen den Versuchen am 2. Februar mit 29 Personen, am 8. Februar mit 13 Personen und am 15. Februar mit nur einer Person weder qualitativ noch quantitativ irgendein Unterschied zu erkennen. Alle hatten gleich stark von dieser Sendung und Aktivierung profitiert und fast alle haben starke Berichte geschrieben, die voll waren von Dank und Liebe.

Wir sind ein einziges Wesen und jede Person ist eine Formerscheinung darin. Rückkehr in dieses Eine Wesen ist Wieder-Anschluss an das Feld von Heilung. Was uns davon abhält, uns wieder dorthin fallen zu lassen, ist das, was krank macht. Das ist durch diesen Versuch eindrucksvoll gezeigt worden.

„Wenn die Absicht bei einem anderen Menschen Gesundheit hervorbringt – das heißt die Ordnung verbessert – dann folgt daraus, dass Krankheit eine Störung der Quantenfluktuationen eines Individuums ist.”

Lynne MacTaggert

Das Nullpunktfeld

In Level 1 von A-U-M® wird das Nullpunktfeld – ein „Feld“ unendlicher und unvorstellbar gigantischer Energie [4] vergleiche mein Buch „Der Feuer-Flug der Reiki-Schamanin“ und „Das Nullpunktfeld“ von Lynne MacTaggert – symbolisch mit einer „Ebene” verglichen, die so ursprünglich ist, dass wir uns von ihr kein Bild zu machen in der Lage sind. Sie ist jenseits von Zeit und Raum und damit auch jenseits von Ursache und Wirkung, also jenseits von karma. Sie ist die erste und letzte holografische Blaupause der manifestierten Welt für alle bis zu einer bestimmten Seins-Dimension erlebbaren Zeiten und Räume. Sie ist ein Reich reiner Möglichkeiten, in der gleichzeitig alles, was in Vergangenheit und Zukunft je passiert(e), bereits enthalten ist. Wenn wir in die Vergangenheit sehen, verhelfen wir diesen Möglichkeiten genauso zur Manifestation, wie wir das tun, wenn wir in die Zukunft blicken. Alles hängt von uns als BeobachterIn ab.

Wir arbeiten in A-U-M® auf höchster Quantenebene, im allerfeinsten physischen Raum, im Raum von Energie, und im Raum, der beides – feinphysische und feinenergetische Räume – transzendiert. Diese letzte Transzendenz bedeutet, dass wir gar nicht mehr in einem „Raum“ arbeiten – und auch nicht mehr in der „Zeit“. Wir arbeiten also auf der „Ebene“ des Nullpunktfeldes.

Wenn wir durch den Akt der Wahrnehmung Energie ins Bewusstsein bringen, schaffen wir getrennte Objekte, die durch ein messbares Kontinuum im Raum existieren. Indem wir Zeit und Raum schaffen, erzeugen wir unser eigenes Getrenntsein.”

Lynne MacTaggert

Es handelt sich daher bei der höchsten Quantenheilung auf der Ebene des Nullpunktfeldes nicht um „Informationstransfer”, nicht um „Übermittlung” von Heilungsenergie oder dergleichen, sondern einfach um einen klaren und intentionalen Akt des Bewusstseins. Da wird also gar nichts von einem zum anderen übertragen, weil weder der eine noch der andere noch die Übertragung als jeweils getrennte Objekte überhaupt existent sind.

Lynne MacTaggert war es unter anderem, die herausfand, dass die Heilungsintensität und -kraft, die ein Heiler oder eine Heilerin ausstrahlt, direkt von seiner oder ihrer Kohärenz abhängt, das heißt von der Fähigkeit, die eigene Quantenenergie zu ordnen und während der Arbeit ein starkes elektrisches Feldmuster zu erzeugen.

Heilungsergebnisse hängen also NICHT beziehungsweise nur bedingt von der Art der angewendeten Methoden ab. Uns erinnert dies im Klartext an die Notwendigkeit, uns selbst immer tiefer zu ergründen, immer tiefer zu vertrauen, immer weiterzugehen auf dem Weg der Selbstheilung und Selbstrealisierung. Je mehr wir uns dort etablieren und je mehr wir unser wahres Sein in Besitz nehmen, desto klarer werden sich die erleuchteten Methoden, die wir aus einem erleuchteten Bewusstsein „empfangen“, für uns manifestieren können, und desto klarer wird unsere Resonanz werden – desto mehr Menschen werden sich von unserer Arbeit angesprochen fühlen und desto mehr werden wir zur Bewusstseinserhöhung auf dem Planeten beitragen können.

Heilung

Aus den Erkenntnissen, die wir in A-U-M® gewinnen, können wir nun – und zwar entgegen der traditionellen Konzeptualisierung, wie sie in den ersten Absätzen dargestellt wurde – sehr klar ableiten und erfahren, dass sogenannte karmische Krankheiten, wenn wir sie auf dieser Ebene betrachten, NICHT von Handlungen in früheren Leben VERURSACHT worden sein können – denn auf der „Ebene“ des Nullpunktfeldes gibt es keine „vergangenen“ Leben – alle Leben existieren gleichzeitig! Wir fokussieren uns mit unserer Inkarnation dort, wo wir glauben, dass wir die stimmigsten Erfahrungen machen können, so dass Lernen sich wirklich manifestiert.

Um also karmische Krankheiten zu heilen, müssen wir uns auf einen Punkt fokussieren, der jenseits von Zeit und Raum liegt, jenseits dieser physischen Realität. Es ist nicht einmal mehr ein Ort, an dem wir als Energie existieren, denn auch Energie ist noch Materie. Das Nullpunktfeld beinhaltet zwar alle Energie, die für diese irdische Manifestation je existieren kann, aber sie ist überpersönlich und unmanifestiert; sie ist vielleicht auch durch den Begriff „Energie” nicht wirklich gut gekennzeichnet. [5]Über die Sinnhaftigkeit von karma habe ich inzwischen (Stand 2021) weiteres geschrieben; hingewiesen sei hier vor allem auf „Das dritte Portal“ vom „Gesang des Ozeans“.

Die Heilung aus dem Nullpunktfeld entstand in mir, ohne dass ich wusste, wofür sie benutzt werden würde. Sie ist heute ein fester Bestandteil der Sitzungen aller Menschen, die in A-U-M® initiiert und ausgebildet sind.

In Liebe und Achtung vor der Wahrheit von Heilung und in Dankbarkeit für all die Geschenke aus dem Reich des Ewig-Numinosen.

Shunyata Mahat

(Iti Śivaḥ)

Fußnoten

Fußnoten
1 Artikel aus 2009 mit Ergänzungen aus 2021
2 frei zitiert nach www.wikipedia.org
3 Siehe meinen Artikel aus März 2009
4 vergleiche mein Buch „Der Feuer-Flug der Reiki-Schamanin“ und „Das Nullpunktfeld“ von Lynne MacTaggert
5 Über die Sinnhaftigkeit von karma habe ich inzwischen (Stand 2021) weiteres geschrieben; hingewiesen sei hier vor allem auf „Das dritte Portal“ vom „Gesang des Ozeans“.